Der Jubel nach dem frühen 1:0

 

Ein Tag mit vielen Hürden, welcher von einer tollen Mannschaft mit Bravour und etwas Glück gut gemeistert wurde

 

Die gedankliche Vorbereitung des Spieles gegen Borussia Leer begann bereits gegen Mittag. Um ca. 13 Uhr 30 ließ unser Trainer uns den ersten Motivationsschub über Whatsapp zukommen. Sein Geschenk, welches er von der Mannschaft im vorherigen Spiel bekam, hatte bereits bei seinem Lieblingsverein dem HSV (an dieser Stelle enthalte ich mich weiteren Kommentaren) ein 8. Weltwunder vollbracht, warum sollte es denn dann nicht auch bei der BW-Filsum Damenmannschaft funktionieren…

 

Da das Spiel in Leer bestritten wurde, entschlossen sich einige direkt zum Sportplatz nach Leer zu fahren, wobei die zahlreichen Hürden ihren Lauf nahmen. Nachdem bereits 10 Leute erfolgreich den Weg zum Ziel gefunden hatten, warteten diese auf die 3 noch fehlenden Mannschaftsmitglieder und den Trainer dieser liebenswerten Truppe.  Als auch schließlich dieser-nach bereits 10 Minuten Wartezeit- den Weg an der Baustelle vorbei und über den Schienen hinweg gefunden hatte, war die Mannschaft vollzählig und es ging los in die  Kabinen.

 

Auch hier wurde, wie bei jedem Spiel (typisch Damenschaft ), zunächst die Umkleide auf ihren Nutzen und deren Funktionen überprüft. Die Suche nach einer Steckdose für unseren Boom-Boom-Blaster wurde nach einiger Zeit erfolglos eingestellt, wobei man hierbei erwähnen sollte, dass die jeweils Suchenden nicht in allen Ecken nachgesehen hatten.  Zum Abschluss erfolgte die wohl wichtigste Überprüfung einer Damenmannschaft: die Toilette. Hierbei sollte man jedoch erwähnen, dass nicht nur die WC´s der Damen, sondern auch die Pissoirs der Herren- warum auch immer -begutachtet wurden. Ein Teil der Damenmannschaft quälte deshalb bis spät abends noch die Frage, warum bei den Herren ein Gitter im Becken angebracht war und stellte diesbezüglich sehr kuriose Vermutungen auf. Nun konnte sich endlich umgezogen werden…Die nächste Hürde…. Gott sei Dank hat jede Spielerin eine eigene Trikotnummer und somit ein eigenes Trikot, so dass es ausschließlich bei den Hosen und Socken stets ein beträchtliches Chaos gibt. Die Trikottasche wird deshalb stets so sorgfältig und ordentlich ausgeräumt, dass man als Außenstehender denken würde, dass eine Bombe in der Tasche explodiert wäre. Nachdem nun alle Spieler ihr Trikot, ihre „richtig“ sitzende Hose und zwei Stutzen mit oder ohne Socken bzw. die Stutzen in zwei gleichfarbigen Blautönen - wir haben NUR blaue Stutzen, einige sind jedoch vom Waschen minimal heller - gefunden und auf max. 1 Quadratmeter angezogen hatte, konnte nun der offizielle Teil beginnen.

 

Nach der Verkündung der Mannschaftsaufstellung auf dem magischen Brett konnte es nun endlich auf den Platz zum Aufwärmen gehen.

Im Anschluss der Aufwärm- und Dehnübungen sowie dem Torschuss, welche angeleitet wurden von dem Trainer Jürgen Collmann, trafen sich alle Spielerinnen kurz vor Beginn der Partie ein weiteres Mal in der Kabine, um gespannt der motivierten Ansprache des Trainers zuzuhören.

 

In den ersten Minuten spielte die Mannschaft hochkonzentriert und versuchte mit viel Spielfreude das im Training gelernte möglichst gut umzusetzen, welches sich bereits in der 4. Minute als erfolgreich erwies. Durch einen wunderschönen Pass von Inka Freerks in den Lauf von Stine Hassing, die mit Vollpampf in Richtung Tor stürmte und den Ball durch die Beine des Torwarts tunnelte (naja vielleicht flutschte es ja auch einfach zu sehr), wurde das erste Tor erzielt. Trotz des Führungstores zeigte sich die Mannschaft weiterhin kämpferisch und motiviert. In der 14. Minute folgte die erste Auswechselung:

 

Für Maren Lindemann kam Lone Hassing. Hierbei ist zu erwähnen, dass die Auswechslung  nicht konditionell bzw. verletzungsbedingt erfolgte, sondern durch die zahlreichen Wespen, die bereits beim Aufwärmen diversen Spielern „schnelle Beine“ machten. Lediglich Maren wurde nicht verschont und eine Wespe stach sie genau zwischen die Rippenbogen, so dass sie nach kurzer Zeit aufgrund von Luftproblemen ausgewechselt werden musste. Es folgte eine spontane Mannschaftsumstellung durch den Trainer, die jedoch ebenfalls nur von kurzer Dauer war. Tabea, die bereits beim Aufwärmen von Problemen im Oberschenkel geplagt war, aber dennoch versuchte zu spielen, musste leider in der 16 Minute aufgrund von zu starken Schmerzen vom Platz. An dieser Stelle eine erneute Hürde...da unsere Torwartin arbeitsbedingt erst zu zweiten Halbzeit eingeplant war, hatten wir keinen weiteren Auswechselungsspieler, wodurch wir mit 10 Spielern auf dem Platz auskommen mussten. Aber auch dieses spornte die Mannschaft weiterhin an, welches sich dadurch zeigte, dass jeder seine Laufleistung noch einmal steigerte, das im Training geübte „Doppeln“ und das Einhalten der Vierer-Kette sowohl im Mittelfeld als auch in der Verteidigung optimiert und noch besser umgesetzt wurde. Hierdurch kam Borussia Leer nur selten in Tornähe und wenn sie dort waren, stoppte spätestens unser Ersatztorwart Rebekka Wempen deren Torversuch. In der 22. Minute kam die Erlösung…Unsere Torwartin Tina Heyken kam früher als gedacht zum Spiel und durfte gleich ihr Können auf dem Platz unter Beweis stellen…gesagt…getan… In der 35 Minute schoss sie das 2.Tor für unsere Mannschaft, wobei sich der gegnerische Torwart ohne Fremdeinwirkung am Knie verletzte. Es folgte ein Torwartwechsel der gegnerischen Mannschaft, dass uns dazu anspornte noch mehr aufs Tor zu schießen. Mit diesem Zwischenstand und dem Gefühl durch den Fleischwolf gedreht worden zu sein – wie unser Trainer liebevoll ausdrückte- ging es nun in die Halbzeit.

Die Filsumer Damen während der Verletztungspause

 

Hier ergriff unser Trainer Jürgen Collmann das Wort und machte allen Spielerinnen deutlich, dass wir weiterhin so konzentriert und motiviert in der 2.Halbzeit weiterspielen sollten als zuvor. Mit neuem Mut, einem Haufen neuer Motivation im Gepäck und einem Torwartwechsel (Tina Heyken – Tor) starteten die Spielerinnen in die zweite Hälfte.

 

Auch die Ansprache des Trainers hatte ihre Wirkung nicht verfehlt, so dass die Damen bereits in den ersten 6 Minuten zwei Torchancen erspielten. Auch die gegnerische Mannschaft zeigte sich nach der Halbzeit entschlossener und versuchte mit deutlich mehr Druck in Richtung Tor von BW-Filsum zu stürmen, welches stets erfolgreich abgewehrt wurde. In der 57. Minute waren wir jedoch wieder einmal an der Reihe. Nach einem Eckstoß, welcher von Anna Pleis souverän ausgeführt und direkt ins Tor platziert wurde, stand es nun 3:0. Auch hiermit zeigte sich die Mannschaft nicht zufrieden und versuchte sowohl durch kurze Pässe als auch langen Flanken den Gegner zu überwinden. In der 81. Minute war es wieder einmal Inka Freerks, die einen Traumpass zu Rebekka Wempen spielte. Diese setzte sich mit einem vorbildlichen Körpereinsatz gegen ihre Gegenspielerin durch und holte somit einen Freistoß für BW-Filsum raus.

Mal ein Bild mit dem Coach. Filsum beim Einwurf

 

Den Freistoß aus einer Distanz von ca. 13 Metern absolvierte ebenfalls Inka Freerks, die den Ball geradlinig aufs Tor platzierte. Dieser präzise Schuss wurde jedoch auf der Torlinie gestoppt…und Nein, es war nicht der Torwartin, die den Ball gehalten hatte, sondern eine Spielerin, die den Ball auf der Torlinie mittels ihrer Hände auf den Weg ins Tor stoppte. Die logische Schlussfolgerung: ROT- Platzverweis und Elfmeter. Diese ehrenvolle Aufgabe nahm unser Kapitän Anna Pleis selbst in die Hand und trat entschlossen an den Elfmeterpunkt.  Bevor sie jedoch zum Schuss antreten durfte, musste sie noch einmal an den Elfmeterpunkt zurückkehren, da sie den Ball ca. 5 cm neben dem Punkt abgelegt hatte. Der Schiedsrichter, der selber max. 1 Meter neben dem Ball stand, bat somit Anna Pleis, welche 7  Meter entfernt stand den Ball bitte zu korrigieren. Nach der Korrektur und der Zufriedenstellung des Schiedsrichters schoss sie schließlich den Elfmeter, welchen sie rechts unten in die Ecke platzierte. Hierbei ist zu erwähnen, dass sie bei diesem Schuss eine Nasenspitze voll Glück hatte, da der generische Torwart den Ball mit der Nase ins Tor lenkte .Mit diesem Ergebnis schlich sich allmählich nun die Gemütlichkeit der Mannschaft ein, so dass die Zweikämpfe nicht mehr konsequent bestritten und sich die Laufleistung der Spieler reduzierte. Die Folge ließ nicht lange auf sich warten und äußerte sich in der 88. Minute in einem 4:1 für Borussia Leer. Endstand des Spieles 4:1 für BW-Filsum

 

Fazit: Die Mannschaft setzte sich mit Spielfreude, motiviert und ehrgeizig gegen eine sehr körperbetonte Mannschaft durch.

 

Im Anschluss der Rückreise trafen sich einige Spielerinnen bei unserem Trainer Jürgen Collmann, wo man noch bis in die späten Abendstunden gemütlich zusammensaß, Essen bestellte (ebenfalls mit diversen Hürden verbunden- ein großes Dankeschön an unseren Abholdienst Markus)  und den ersten Sieg der Damenmannschaft in den neuen Pullovern, welche von Tomke Oeltjen – Physiotherapie-Praxis Filsum gesponsert wurden (auch hier ein rrrrriiiiiiiiieeeeesssssseeeeeennnnnn Dankeschön für die Unterstützung) ausgiebig feierte...

 

P.S:
Wir wünschen der Torwartin Yvonne Schoormann von Borussia Leer eine gute Besserung und eine schnelle Genesung…..